Montag, 27. Dezember 2010

Cataratas del Iguazú - Cataratas do Iguacu (24. & 25.12.2010)


Argentinische Seite
Garganta del Diablo (Teufelskehle) - Argentinische Seite
Brasilianische Seite
Garganta do Diabo - Brasilianische Seite

Viajes... Argentina Teil I

Wir sind in Buenos Aires gestartet - Shoppen in der Calle Defensa und in Palermo, Sonne genießen am Plaza de Mayo (bei 35°C und hoher Luftfeuchtigkeit), Steak essen in San Telmo, Friedhof von Recoleta mit Evitas Grab und Spaziergang durch dieses luxuriöse Viertel... diese Stadt schläft nie, es gibt so viel zu sehen, aber bei der Hitze schafft einen eine 13 Millionen-Einwohner-Stadt auch ganz schön. Toll war es trotzdem!
Danach ging es weiter nach Puerto Iguazú - diese Wasserfälle sind mit das schönste Naturschauspiel, das ich jemals gesehen habe. Wir waren in den Subtropen, es hat ab und zu geregnet, am 24. aber, als wir auf der argentinischen Seite der Wasserfälle waren, hat die Sonne fast den ganzen Tag lang geschienen. Ich kann nur sagen: Hinfahren und anschauen - dafür gibt es keine Worte. Direkt neben den einzelnen Fällen zu stehen, die Gischt zu spüren, der Lärm der tosenden Wassermassen, gemixt mit der Hitze, der hohen Luftfeuchtigkeit und den exotischen Tieren (Nasenbären, Schmetterlinge in allen Farben, Vögel, Insekten...) - unbeschreiblich. Das Highlight war die Garganta del Diablo, der beeindruckendste Teil der Fälle. Am nächsten Tag waren wir auf der brasilianischen Seite (4 neue Stempel im Reisepass an einem Tag!). Von dort aus sieht man alle Fälle von weitem. Die meisten gehen erst auf die brasilianische, in unserem Fall war es aber auch gut, weil wir von weitem gesehen haben, wo wir am Tag davor rumgelaufen sind. Man muss beide Seiten sehen, um ein komplettes Bild der Fälle zu bekommen.
Jetzt sind wir noch bis morgen in Córdoba - das Klima ist ganz anders als in Buenos Aires oder Iguazú. Zwar ist es immer noch sehr heiß tagsüber, aber es ist eine trockene Hitze. Heute haben wir einen Tagesausflug nach Alta Gracia gemacht, das liegt mitten in den Central Sierras, einer Berglandschaft im Zentrum Argentiniens. In Alta Gracia hat Ernesto "Che" Guevara seine Jugend verbracht, wir haben sein ehemaliges Haus besichtigt, außerdem noch das Haus von Manuel Falla, einem spanischen Komponisten. Außerdem gibt es dort noch eine sehr sehenswerte Jesuiten-Siedlung, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. In Córdoba-Stadt gibt es auch eine solche. Bis jetzt haben wir ca. 3000 km in Argentinien zurückgelegt - das Land ist r i e s i g - das achtgrößte der Erde. Die Busfahrten sind aber Luxus pur und so machen auch 22h im Bus nichts aus. Morgen geht es weiter nach Bariloche in den Lake District.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Quiero

Buenos Aires, 19.12.2010 - a ver si yo y esta ciudad llegamos a ser amigos finalmente. Eines ist sicher: Mein Herz ist in Montevideo. Noch was: People make places. Auch wenn sie das nicht lesen können: Danke an meine Freunde in Montevideo, aus welchem Teil der Welt auch immer ihr kommt, dass ihr die Zeit dort für mich einmalig gemacht habt.

Quiero - Jorge Bucay (...amor entre padres, entre amigos, entre parejas... dabei geht es um die Liebe zwischen Kind und Eltern, unter Freunden und unter Partnern)

Quiero que me oigas sin juzgarme 
Ich will, dass du mir zuhörst, ohne mich zu beurteilen  
Quiero que me opines sin aconsejarme
Ich will, dass du mir deine Meinung sagst, ohne mir Ratschläge zu erteilen
Quiero que confíes en mí sin exigirme
Ich will, dass du mir vertraust, ohne etwas zu erwarten
Quiero que me ayudes sin tratar de decidir por mí
Ich will, dass du mir hilfst, ohne zu versuchen, für mich zu entscheiden
Quiero que me cuides sin anularme
Ich will, dass du für mich sorgst, ohne mich zu erdrücken
Quiero que me mires sin proyectar tus cosas en mí
Ich will, dass du mich siehst, ohne dich in mir zu sehen
Quiero que me abraces sin asfixiarme
Ich will, dass du mich umarmst, ohne mich zu erdrücken
Quiero que me animes sin empujarme
Ich will, dass du mir Mut machst, ohne mich zu bedrängen
Quiero que me sostengas sin hacerte cargo de mí
Ich will, dass du mich hältst, ohne mich festzuhalten
Quiero que me protejas sin mentiras
Ich will, dass du mich beschützt, aufrichtig
Quiero que te acerques sin invadirme
Ich will, dass du dich näherst, ohne zu drängen
Quiero que conozcas las cosas mías que más te disgusten
Ich will, dass du all das kennst, was dir an mir am meisten missfällt
Que las aceptes y no pretendas cambiarlas
Dass du all das akzeptierst und nicht vorhast, es zu ändern
Quiero que sepas que hoy puedas contar conmigo
Ich will, dass du weißt, dass du heute auf mich zählen kannst
Sin condiciones
Bedingungslos

Once upon a time there was a tavern
Where we used to raise a glass or two
Remember how we laughed away the hours
And dreamed of all the great things we would do

Those were the days my friend
We thought they'd never end
We'd sing and dance forever and a day
We'd live the life we'd choose
We'd fight and never lose
For we were young and sure to have our way


Der 20. Dezember kommt bestimmt - und bringt mir mein Weihnachten. Meinen Optimismus und meine Gelassenheit behalte ich - denn ich bin so wie ich bin und das wird auch so bleiben.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Changes...

Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung. (Heraklit von Ephesus)

Was schon dieser griechische Philosoph bemerkte und was mir auch klar ist, bekomme ich jetzt zu spüren. Das Auslandssemester ist offiziell vorbei, viele sind schon heimgeflogen oder sonst wo auf Reisen und ich bin gerade dabei, mein Land auf Zeit besser kennenzulernen. Die Tage am Strand waren unbeschreiblich. Cabo Polonio: Strandspaziergänge, Baden, Seelöwen beobachten, die Aussicht vom Leuchtturm genießen, in der Hängematte lesen und die Gesellschaft von netten Menschen. Punta del Diablo: ein Regentag und ein Strandtag. Punta del Diablo ist größer als Cabo, hat Straßen (allerdings auch nicht asphaltiert) und Elektrizität. Ansonsten ist es genauso abgeschieden, ein Fischerdorf mit vielen süßen Häuschen (unter anderem welche mit Reetdach!) und mehr Infrastruktur als Cabo, aber genauso perfekt zum Entspannen. In Uruguay regnet es auch im Sommer ein wenig, was dazu führt, dass die Kühe das ganze Jahr über saftiges grünes Gras genießen können.
Heute abend geht die Reise nach kurzem Stopp in Montevideo weiter ins Interior von Uruguay. Wir sind bei einer Uruguaya eingeladen, die das nächste Semester in Heilbronn verbringen wird. Trinidad ist 2,5h von Montevideo weg und definitiv "off the beaten track", wie es Lonely Planet treffend ausdrücken würde. Dorthin verirrt sich kein Tourist.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Letztes Wochenende in Montevideo

Don't tell me that it's over, it's only just begun. Morgen haben Melli und ich die letzte Prüfung, Gestión de operaciones, das ist todlangweilig und SEHR viel Theorie. Ich habe hier wirklich die Vorzüge meines Studiums an der HHN schätzen gelernt. Zum Glück habe ich danach 13 Monate keine Prüfungen mehr - der Nikolaustag morgen wird wohl doch etwas Besonderes sein.
Die letzte Woche war wieder vollgepackt mit Aktivitäten wie Strandreuniones mit Ende in einer Bar, Tango, Azabache und am Freitag das Highlight: Internationales Abendessen mit Weihnachtsstimmung. Letztere wurde in Form von Melli (Danke an dich für die super Idee ;-) und mir mit Nikolausmützen und Lametta-Girlanden verursacht, was zusammen mit dem Glühwein eine geniale Kombination war. Man glaubt es kaum, ich bin wirklich etwas in Weihnachtsstimmung gekommen! Ansonsten gab es spanisches, uruguayisches, US-amerikanisches und armenisches Essen, es war alles so lecker. Weggegangen bin ich danach nicht mehr, irgendwann muss man auch wieder Kräfte sammeln, vor allem, wenn eine Prüfung vor der Tür steht. Gestern waren wir im Ballett "La Traviata" im Teatro Solís. Das war mein erstes Ballett und es hat mir sehr gut gefallen. Der einzige Wehmutstropfen war das aufgrund von Streik (!) ausfallende Philharmonieorchester von Montevideo. Das hätte die Vorstellung noch schön abgerundet. Na ja, ein Orchesterstreik ist ein winziges Problem im Vergleich zum Streik der Fluglotsen und eventuell der Piloten in Spanien. Jungs, wagt es nicht...! (Stefan fliegt mit Iberia her)
Heute sind wir nochmal auf die Feria Tristán Narvaja und sogar dort merkte ich schon das nahende Ende meiner Zeit in Montevideo. Es hat sich nicht mehr gelohnt, den Wocheneinkauf an Obst, Gemüse, Pasta und Co. dort zu machen :( Am Dienstag geht die Reise an den Strand los. Erste Station: Cabo Polonio - das Paradies Uruguays, ohne Elektrizität, Handyempfang und Internetanschluss.
Wir sagen euch an, den lieben Advent, sehet die zweite Kerze brennt - nur ist es eben so, dass das Konzept vom Licht im Dunkeln nicht ganz passt bei immer länger werdenden Tagen mit Temperaturen von 25-30°C.