Sonntag, 19. September 2010

Fin de semana

Mein erstes komplettes Wochenende in Montevideo seit einer ganzen Weile ist vorbei... und abgesehen von meinem Kreditkartenchaos war es gut, das muss ich zugeben.
Am Freitag war eine Fraternities-Party bei den amerikanischen Austauschstudenten zu Hause, das war extrem lustig. Es wurde den Gästen stark ans Herz gelegt, eine Toga anzuziehen und sehr viele hatten auch eine an. Ich wusste bis kurz vorher auch nicht, was das ist, Melli und ich haben uns von ihrer Gastmutter ein Bettlaken ausgeliehen, das diente dann als Toga. Blätter als Deko ins Haar und ab gings. Dort wurden lustige Spiele gespielt, z.B. "Lasse dir Bier vom Fass durch einen Schlauch und Trichter in den Mund laufen" oder Beer Pong, dabei muss man versuchen, mit nem Eiswürfel in einen Becher mit Bier zu treffen. Schafft man das, darf man den Inhalt austrinken. Ansonsten hab ich einige nette Gespräche geführt und neue Leute kennengelernt, hat sich also gelohnt.
Der nächste Tag ging dementsprechend für mich erst am späten Nachmittag los, dann hat es mich aber doch in die Sonne gezogen. Ich war spazieren und bin ins Montevideo-Shopping (Window-Shopping kann auch interessant sein!) Danach war ich dort noch mit Melli im Kino, mein Luxus dieses WE :) Den Film "Amor a distancia" (mit Drew Barrymore, keine Ahnung, wie er auf Deutsch oder Englisch heißt) kann ich nur jedem empfehlen. Lachflash ist garantiert!
Heute war keiner dazu zu bewegen, mit mir auf die Expo im Prado zu gehen, also bin ich alleine los. Es hat sich sowas von gelohnt! Ich habe so viel über Uruguay gelernt, wie es wohl sonst nur im Gespräch mit Einheimischen möglich ist, und auch dann hört man es nur und erlebt es nicht selber. Alles, was für das Land von Bedeutung ist, wurde ausgestellt, also hauptsächlich landwirtschaftliche Dinge. Tiere aller Art, Maschinen etc., es gab Pavillons mit Kunsthandwerk und selbstgemachten Lebensmitteln, sämtliche wichtige Firmen haben sich vorgestellt, Ministerien und das Beste war den Gauchos beim Viehtrieb zuzuschauen. Auf einer Grasfläche haben sie das den Zuschauern vorgeführt. Für mich waren die Stände mit heißem Wasser noch eine Attraktion (zum Auffüllen der Thermosflasche zum Mate-Trinken) und am Ausgang wurden Tortas Fritas verkauft!! Das ist was ganz Simples, typisch Uruguayisches, ein rundes Stück salziger Teig, der frittiert wird. Mmmhhh. Aber man glaubt es kaum, das Zeug wird fast nirgends verkauft! Man könnte fast meinen, es ist ein "Insider"-Essen, das nicht jedem zugänglich gemacht werden soll... Meine Mitbewohnerin hat allerdings auch keine Ahnung, warum es kaum verkauft wird.
Eigentlich wollte ich heute abend mit einem Intercambio-Kurs (den ich aber nicht mache) ins Theater, das hat aber leider nicht geklappt wegen besagtem Chaos :( Hat mich sehr geärgert, aber solche Dinge gehören wohl zu der Erfahrung Auslandssemester dazu. Nächstes WE sind Días del Patrimonio, dann gibt es eine neue Chance!

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