Sonntag, 22. August 2010

Murga, Florida y más

Hola gente,
kann mir mal einer erklären, wie es sein kann, dass ich bald schon einen Monat hier bin? Die Zeit verfliegt rasend schnell, es ist unglaublich. Dieses Wochenende war wieder einmal ein Erlebnis für sich. Am Freitag Abend waren wir bei einer Murga. Das ist etwas typisch uruguayisches und normalerweise bekommt man das nur an Karneval zu sehen, der im Februar stattfindet. Ja, hier in Montevideo gibt es auch Karneval, der soll zwar nicht ganz so spektakulär sein wie der in Rio de Janeiro, aber trotzdem mehr als sehenswert sein. Die Künstler bei einer Murga sind sehr fantasievoll kostümiert, haben geschminkte Gesichter und ziehen (manchmal durch Dialoge, aber meistens singend)  politische oder sonstige gesellschaftlich relevante Themen durch den Kakao. Die Musikbegleitung ist eher spärlich (Trommeln), aber die Künstler können sehr gut singen! Unglaublich! Leider haben wir (2 Deutsche, eine US-Amerikanerin) nicht so viel vom Text verstanden, aber dem Gelächter des Publikums nach zu schließen müssen die Pointen gut gewesen sein. Das Zwischenstück zwischen den beiden Murga-Vorstellungen war ein unverkleideter Comedian, den haben wir besser verstanden, er hat unter anderem über Berufswünsche von Kindern und Beziehungen philosophiert. Kurz gesagt, es war super! Ich bin echt froh, dass wir die Gelegenheit hatten, so was zu sehen :)
Am Samstag bin ich ganz spontan mit ein paar Leuten der Couchsurfing-Gruppe Montevideo nach Florida gefahren. Wir waren zu fünft (2 Uruguayos, eine tschechische und eine spanische Austauschstudentin der staatlichen Uni und ich) und bis auf die beiden Mädels untereinander kannte sich vorher keiner :D Der Ausflug war lustig, trotz der Tatsache, dass wir insgesamt 5,5h im Zug verbracht haben und 4h in Florida. Florida ist im Interior Uruguays und eine Busfahrt dorthin dauert nur eine Stunde. Na ja, wieder um eine Erfahrung reicher: Niemals in Uruguay mit dem Zug fahren!! Florida selber ist ein recht beschauliches Städtchen, das aber historisch bedeutsam ist, weil dort am 25.8.1825 die Unabhängigkeitserklärung Uruguays verlesen und unterschrieben wurde. Es war schön, zum ersten Mal Uruguay außerhalb Montevideos kennenzulernen und die Leute in Florida waren auch sehr sympathisch. Dort ist nichts mehr von der Hektik und Anonymität der Großstadt zu spüren. Die Montevideanos sind zwar im Großen und Ganzen auch nett, aber man merkt auch an den Menschen, dass man in einer Stadt mit fast 1,5 Millionen Einwohnern ist.
Heute war ich wieder auf dem Markt und hab mir einen Mate und eine Bombilla gekauft. Für die, die noch Ausdauer haben: Ein Mate ist der Becher (aus Leder), in den man die Yerba (Mate-Blätter) gibt und in den man dann das heiße Wasser gießt. Die Bombilla ist eine Art Trinkröhrchen aus Weißblech, mit dem der Mate getrunken wird. Ich stelle in der nächsten Freistunde an der Uni mal Bilder rein, damit man sich das besser vorstellen kann. Am Samstag haben wir auch fleißig Mate getrunken, mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt und trinke ihn sehr gerne.
Morgen hab ich wieder um 10 morgens Uni, daher höre ich jetzt mal auf. Jaja, ich weiß, 10 Uhr ist nicht in aller Herrgottsfrühe, aber für mich irgendwie schon :D Das erhöhte Schlafbedürfnis eint alle Austauschstudenten!
Liebe Grüße nach Deutschland,
Christiane

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